Bad Elster - Eröffnet wurde am Montag der 1. Europa-Kongress "Kurort und Umwelt" in
Bad Elster. Der Kurdirektor und Geschäftsführer der Sächsischen Staatsbäder GmbH Bad
Brambach und Bad Elster, Dr. Christian Kirchner, auf dessen Initiative erstmals eine Zusammenarbeit dieser
Art organisiert wurde, begrüßte 121 Teilnehmer, darunter namhafte Fachleute und Wissenschaftler
sowie Vertreter der Landesministerien und -behörden aus ganz Europa und Kommunalvertreter aus der
Region.
Ein besonders herzlicher Empfang im Kurhaus galt Helma Orosz, Staatsminsterin für Soziales im
Freistaat Sachsen.
Als Schwerpunkt des dreitägigen Kongresses, der in enger Zusammenarbeit mit der
Stiftung Sauberes Wasser und dem Europäischen Heilbäderverband vorbereitet wurde, finden
Beratungen zum Thema "Heilquellen" statt. Kurdirktor Dr. Kirchner verwies auf den besonderen
Stellenwert der europäischen Kurorte als Kompetenzzentren für Gesundheit und Erholung sowie als
Vorreiter für einen sorgsamen Umgang mit der Umwelt. "Vor allem auf Grund der strengen
Qualitätsanforderungen für die Prädikatisieurng und Anerkennung von Kurorten wird in den
Kurzentren mehr für die Umwelt getan als durch die gesetzlichen Anforderungen nötig ist",
betonte Dr. Kirchner und ergänzte "Gerade der Aspekt Umwelt ist deshalb unser Kapital um
Gäste anzulocken".
Staatsministerin Helma Orosz lobte den Stellenwert des Standortes der Sächsischen Staatsbäder
Bad Brambach und Bad Elster für den Freistaat. "Ebenso wichtig ist es auch Fachfragen im
Kur- und Bäderwesen im europäischen Rahmen abzustimmen". Als ein Novum in Deutschland
bezeichnete sie die Grundlagenforschung des Institutes für Balneologie und Kurortwissenschaft Bad Elster,
dessen Ergebnisse künftig europaweit größere Bedeutung erreichen werden. Als wichtigste
Grundvoraussetzung für die Umwelt hob Helma Orosz die Bedeutung des Gewässerschutzes hervor.
So sind rund 11,9 Prozent der Flächen im Freistaat Sachsen als Wasserschutzgebiete sowie fünf
Heilquellenschutzgebiete mit rund 600 Hektar Fläche ausgewiesen. Im Rahmen des Trinkwasser- und
Mineralwasserschutzes und der Wasserversorgung wurden in den zurückliegenden Jahren wesentliche
Verbesserungen für die Bevölkerung erreicht, schätzte sie anschließend ein.
Professor Dr. Manfred Steinbach, 1. Vizepräsident des Europäischen Heilbäderverbandes, hob die Bedeutung von einheitlich festgelegten Begriffsbestimmungen und Qualitätsstandards für Heilbäder und Kurorte hervor. "Unter diesem Gesichtspunkt ist es sehr wichtig, alle Kräfte zu bündeln, weil diese Begriffsbestimmungen und Qualitätsstandards künftig auch europaweit von großem Interesse sein werden", erklärte Steinbach. So werden auch Ergebnisse der Kongressreihe "Kurort und Umwelt" dem Europäischen Heilbäderverband für seine verantwortungsvolle Tätigkeit bei der Erarbeitung europäischer Begriffsbestimmungen und Qualitätsstandards für Heilbäder und Kurorte zur Verfügung gestellt und leisten damit einen wichtigen Beitrag für ein nachhaltiges europäisches Kurwesen.
Gegenwärtig sind 21 Länder mit unterschiedlichen Strukturen Mitglied im europäischen Verband. Im Vorfeld wissenschaftlicher Fachvorträge zum Heil- und Mineralquellenschutz in ausgewählten europäischen Ländern und damit verbundenen rechtlichen sowie naturwissenschaftlich-technischen Grundlagen informierte Prof. Dr. Michael Kinze, Präsident des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie, zum Thema "Wasser im Wandel der Zeit". Zur kulturellen Umrahmung des 1. Europa-Kongresses standen für alle Teilnehmer ein "Zünftiger Scheunenabend" mit den Bärendorfer Musikanten und rustikalen vogtländischen Speisen und Getränken sowie ein "Königlicher Wellnessabend" im Innenhof des Albertbades auf dem Programm.